Laternenweg - 1225 Jahre Amriswil

Gemeinschaftswerk der Pfadi und Jubla Amriswil im Auftrag für die Stadt Amriswil zu deren 1225 Jahr Jubiläum. Der Laternenweg mit kleinen Laternen (Holz, Gartenvlies) wird im Januar 2024 jeden Abend mit neuen Kerzen erleuchtet. Zusätzlich setzen fünf schwimmende grosse Laternen mit LED-Beleuchtung auf dem Hellmühleweiher einen faszinierenden Akzent. Der Rundweg entlang des Mülibachs, vorbei am Weiher und über Felder ist frei zugänglich.

www.1225.ch



RAUM
ZEIT

Gallerie vor der Klostermauer, St. Gallen, 06. - 31. Januar 2023

Um einen Raum zu erleben, zu spüren und fühlen benötigt es Raumgrenzen. Was passiert, wenn diese fehlen? Ein komplett weisser Raum ohne Schatten und Raumgrenzen lässt die Zeit ewig erscheinen.

Das Weltall ist komplett schwarz. Es ist unendlich und hat keine Raumgrenzen. Aufgrund der Raumfüllung ist das Weltall dennoch als Raum spürbar. Um einen Raum zu erfühlen braucht es neben Raumgrenzen oder Raumfüllung aber auch Zeit. Erst durch die Zeit wird Raum spürbar. Die Zeit wiederum benötigt den Raum um erfahren zu werden. In der Physik gilt die Raumzeit als vierte Dimension. Sie ist relativ, denn der Inhalt im Weltall kann die Raumzeit krümmen. Raum und Zeit sind eng miteinander verbunden.

Die Lichtinstallation lässt in die beiden Räume der Gallerie vor der Klostermauer eintauchen. Die Lichter mache den Raum spürbar. Sie scheinen gleichzeitig die Zeit zu verlangsamen. Sie lassen die Menschen in sich selbst eintauchen, sich selbst spüren und reflektieren.

Ein Teil der für den Aussenraum konzipierten Installation "frostlicht" wird in den Räumlichkeiten der Galerie neu interpretiert und lässt auf eine besondere Weise Raum und Zeit erfahren. Von aussen ist die Installation am Abend jeweils durch die Fenster sichtbar. Spazierende erhalten - wie bei einem Blick in ein Aquarium - Einblick in eine andere, fantastische Welt.


Vernissage:

Freitag, 06. Januar 2023, 18:00 - 20:30

Offene Galerie und Begehung mit Marcel Metzger:

Freitag/Samstag, 06./07. Januar 2023, 18:00 - 20:30

Freitag/Samstag, 13./14. Januar 2023, 18:00 - 20:30

Freitag/Samstag, 20./21. Januar 2023, 18:00 - 20:30

Infos auch auf  www.klostermauer.ch



 


NATUR

STATT

Kabinenwechsel bei der St. Leonhardbrücke in St. Gallen, 01.-31. Januar 2023

Die Installation mit abgestorbenem Pflanzenmaterial und kleinen LED-Lichtpunkten hüllt eine Telefonkabine in St.Gallen in ein goldenes Licht und fragt subtil nach dem Verhältnis von Mensch und Natur.

Was ist Natur? Was ist anthropogen? Dürfen sie miteinander verschmelzen? Sind sie das bereits schon längst?

Die moderne Gesellschaft betrachtet die Natur meist von aussen. Dieser Anthropozentrismus schafft Distanz zwischen uns und der Natur. Dabei sind wir schon immer Teil von ihr, stehen in direktem Kontakt, Austausch und Abhängigkeit mit ihr.

Die Installation ruft die Verschmelzung von Mensch und Natur ins Bewusstsein. Ist die Natur eine Art Werkstatt mit vielen gestaltenden Lebewesen? Welche Rolle haben dabei die Menschen?

Die Stadt als anthropogener Organismus verschmilzt mit der Natur. Es entstehen neue Lebensräume. Was heisst Natur in der Stadt? Was darf kombiniert, gestaltet, geschaffen und verschmolzen werden?

Die Installation hält uns vielschichtig, subtil und ästhetisch reduziert den Spiegel vor. Sie verdeutlicht unser Handeln auf dem Planeten, in der Landschaft und im Siedlungsraum. Sie zeigt die Fragilität aber auch die Resilienz und Anpassung der Natur auf uns. Sie fragt nach unserer Herkunft und unserem Platz in der Natur.

Infos auch auf www.kabinenwechsel.ch




NACHBAR

Gemeinschaftsprojekt mir der SICHTBAR, TRAGBAR und WANDELBAR, Mai 2022





















pink migration

Temporäre Intervention, März 2021

Eine kleine Gruppe Flamingos liess sich für kurze Zeit in Romanshorn in einer mit Wasser gefüllten Baugrube nieder.

Natürliche Populationen von Flamingos sind auch im Mittelmeerraum an Flachwasserzonen zu finden. In den letzten Jahrzehnten haben Sichtungen dieser eleganten Vögel in der Schweiz zugenommen. Setzt vielleicht durch veränderte klimatische Bedingungen eine Wanderung der Tiere nach Norden ein?

Die Flamingos in der Baugrube waren aus Plastik, Made in PRC, kamen also von sehr viel weiter her. Ironischerweise sind die Vögel fossilen Ursprungs. Die Baugrube als Sinnbild für Lebensraumzerstörung, Versiegelung und die Bauwirtschaft als wichtiger Treiber der Klimaerwärmung.

Direkt hinter der Baugrube steht ein Gebäude aus Beton, das bald zu einem Fastfood Restaurant umgebaut wird, ein weiteres Sinnbild für unsere Umwelt schädigende Konsumgesellschaft. Und genauso sind dies auch die per Onlineversand bestellten Plastikvögel. Auch erinnert der Blick durch den Bauzaun auf die Baugrube an alte Zoos, wo Tiere noch von oben herab betrachtet wurden. Und doch wirkt die unwirkliche Szenerie irgendwie ästhetisch, hübsch, aufgeräumt. Als ob wir durch eine rosa Brille unsere eigene Spezies beim Werkeln betrachten.

Ironie trifft auf Absurdes. Ein Zitat und Spiegel unserer Gesellschaft.


frostlicht

1. - 27. Februar 2021

Ein Gemeinschaftswerk mit der Abteilung Integrationsmassnahmen von BRÜGGLI in Romanshorn.

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Romanshorn.



eisig kalt leuchtend, ruhig und warm tragend

zart und zerbrechlich, bei wind und wetter

ewig blühend, langsam welkend

symbol und spiegel unser selbst


Eine Lichtinstallation voller Widersprüche, Gegensätze und Gemeinsamkeiten

Im Februar, wenn es noch eisig kalt sein kann und die Bise einen tief in die Winterjacke schlüpfen lässt, erwarten einen beim Eindunkeln im Seepark Romanshorn unzählige kaltweiss leuchtende Tulpen. Sie sind aus dünnem Papier und stehen klamm in der eisigen Nacht. Sie deuten symbolisch bereits auf den kommenden Frühling hin, betonen mit dem kaltweissen Licht gleichzeitig die Eiseskälte des Winters. Gegensätze scheinen sich zu treffen.

Bewusst spielt die Lichtinstallation mit Widersprüchen. Die Lichter als Spiegel unserer Zeit fragen nach den wahren Werten unseres Lebens. Die Lichtinstallation regt an, zum Nachdenken, zum Innehalten, zum Staunen und Fantasieren, zum bewussten Wahrnehmen aller Sinne und Erspüren des Moments.

Denn die schnelllebige und sich im stetigen Wandel befindende Welt lässt uns nach Entschleunigung verlangen. Die steigende Komplexität von Alltag und Technik lässt uns nach Einfachheit sehnen. Die Installation schafft, durch die Reduzierung auf ein Element und gleichzeitiger Vervielfältigung dieses, ein harmonisches Bild und lässt den Moment in sich ruhen. Genauso zeigt sich die technische Umsetzung der Tulpen. Nur einfachste, handelsübliche Lichterketten, ein paar Holzstäbe, Lautsprecherkabel und Papier. Dafür viel Zeit und Handarbeit für deren Entstehung.

Einst waren echte Tulpen, kostbare Raritäten, heute sind sie günstige Massenware. Im Gegensatz dazu scheint die eisige Kälte immer mehr zur Seltenheit, Eis zum kostbaren Gut zu werden. Die stundenlange Handarbeit, die es zur Fertigung der Papiertulpen und Lichter gebraucht hat, verdeutlicht den eigentlichen Wert dieser Installation.

Die Papiertulpen trotzen stoisch jedem Wetter, wirken zart und zerbrechlich. Sie scheinen ewig zu blühen und doch werden sie langsam welken. Als Zitat für die Schönheit der Natur, als Symbol für die Vergänglichkeit der Schönheit. Unsere Suche nach dem ewigen Leben, der ewigen Blüte, wiederspiegelt sich in den Papiertulpen die langsam welken.

Das stetige Ersetzen der Batterien wirkt diesem Prozess der Vergänglichkeit entgegen, ein Versuch die Tulpen am Leben zu halten.


Gemeinschaftswerk

Die Abteilung Integrationsmassnahmen der Firma Brüggli aus Romanshorn hat das Projekt mit sehr viel Arbeitseinsatz bei der Herstellung der Lichter und Papiertulpen massgeblich unterstützt. Ohne diese Unterstützung wäre das Projekt nicht umsetzbar gewesen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit viel Geduld und Hingabe mitgeholfen haben.

Die Lichtinstallation ist ohne Auftrag, aus innerer Motivation und Faszination entstanden. Sie dient der Freude und der ästhetischen Auseinandersetzung mit dem Aussenraum. Der gesamte Planungs- und Materialaufwand werde selbst getragen. Beim Auf- und Abbau wurde ich tatkräftig von Freunden und Familie unterstützt. Ein herzliches Dankeschön.

Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Romanshorn, welche die Plattform zur Verfügung stellt, konnte die Installation erst realisiert werden. Vielen Dank an die Stadt Romanshorn.


Material

2000 Papiertulpen aus Restpapier, das beim Drucken mit Druckplatten entsteht

2000 Holzstäbe aus Spaltbambus

40  Lichterketten, Batterie-betrieben, 50 kaltweisse LED-Lichtpunkt

3000m schwarzes Lautsprecherkabel

hunderte gebrauchte 1,5 V-AA- Batterien die aus verschiedenen Entsorgungsstellen stammen

 

Öffnungszeiten / Durchführung

Die Lichtinstallation ist für Spaziergänger vom 1. bis 27. Februar 2021 rund um die Uhr im Seepark Romanshorn zwischen Minigolfanlage und dem Hotel Inseli frei zugänglich. Die Tulpen leuchten jeweils von 17 - 23 UhrDurch die länger werdenden Tage, tritt die Leuchtwirkung deutlich später als 17 Uhr ein, beim Eindunkeln. Während die Dämmerung am ersten Februar bereits um 17:32 einsetzte, geschieht dies Ende Februar erst um 18:13.

Die Installation darf mit Achtsamkeit und Respekt durchquert werden. Sie dient der Freude und der ästhetischen Auseinandersetzung mit dem Aussenraum.

Während nachts fast nur die einzelnen Tulpenblüten zu sehen sind, wird tagsüber auch die technische Konstruktion erkennbar sein.

Standort Schlösslipark
Standort Inseli
finale Papierevaluation - Lichtdurchlässigkeit, Lichtfarbe, Schattierungen und Gesamtwirkung sowie Wetterbeständigkeit waren die Hauptkriterien
1 von 40 LED-Kreisen
Papiertulpe falten im Zeitraffer
Aufbau
Aufbau - befestigen der zarten Tulpen
frostlicht am Seeufer bei steigendem Wasserspiegel
frostlicht beim Eindunkeln unter Bäumen und Menschen
frostlicht - bei Dunkelheit verschwimmt die am Tag sichtbare Technitk und nur die Blütenhüllen sind sichtbar
frostlicht ergiessen sich zum See - oder wurden wie Eisschollen angeschwämmt?
frostlicht beim Eindunkeln mit Fähre im Hintergrund



waldlichtung

ZUM ZWEITEN MAL       1. - 31. DEZEMBER 2018

Premiere: Dezember 2017          

Mit freundlicher Genehmigung des Grundbesitzers, des Revierförsters und des kantonalen Forstamtes.

Die Waldlichtung ist ein besonderer Ort am Rande des Romanshorner Waldes. Nähert man sich der Lichtung, zieht sie automatisch die Blicke auf sich. Diese intensive Raumwirkung entsteht nur durch zwei Elemente - die ruhende Wiesenfläche und die Bäume, welche die Wiese umrahmen.

Während der Adventszeit gesellt sich ein besonderes Element hinzu. Hunderte kleine Lichter «versammeln sich» auf der Lichtung.

Von aussen wirkt der Wald nächtlich ruhig. Erst beim Eintreten glitzern kleine Lichter aus der Ferne durch das Unterholz des Waldes. Man tritt näher und die Verzauberung beginnt. Ganz leise, ganz sanft und unaufgeregt. Ein Gefühl der Geborgenheit erfüllt einem und lockt, näher zu treten. Je näher man der Lichtung kommt, umso mehr öffnet sich der Raum und die Lichter erfüllen diesen mit Wärme. Sie ruhen in sich, bewegen sich kaum, sie sind einfach da und lassen eine zauberhafte Atmosphäre entstehen. Als ob sich die Sterne in der Wiese spiegeln, regen die Lichter die Fantasie der Betrachter an. Die Lichter verzaubern die Waldspaziergänger während des Advents, erzeugen Ruhe und Besinnlichkeit und bereiten Freude.

Ein kleines Geheimnis begleitet einem beim Verlassen des Waldes, ein Geheimnis eines besonderen Orts, der von der Gesellschaft verborgen liegt und entdeckt werden will. Über Erzählung wird das Projekt langsam und leise von Mund zu Mund weitergetragen.



Die Lichter zeigen, wie wirkungsvoll ganz wenig Licht sein kann und hinterfragen den aktuellen Umgang der Gesellschaft mit Licht und Energie. Die Installation besteht aus etwa 500 LED-Lichtpunkten. Diese werden mit dem Reststrom gebrauchter, handelsüblicher 1,5V-Batterien betrieben, Batterien, die bereits entsorgt wurden. Sie bieten noch genügend Energie, die Lichter einige Wochen leuchten zu lassen. Die Technik des Projekts wurde bewusst auf ein Minimum reduziert und überzeugt durch keinerlei Effekte.

Der Wald als besonderer, sensibler Lebensraum und das künstliche Licht als Zeugnis unserer modernen Gesellschaft werden mit dem Projekt ineinander verwoben. Dadurch entsteht ein eigenes Raumerlebnis, entfacht Stimmungen und regt zur Diskussion an. Die Lichter rücken den Lebensraum Wald auf angenehme Weise ins Bewusstsein und fragen nebenbei, wie stark unser Eingreifen sein darf. Denn der stetig wachsende Nutzungsdruck durch uns Menschen bringt die Tiere des Waldes zunehmend in Bedrängnis.

Aus Rücksicht auf die nachtaktiven Wildtiere leuchten die Lichter nur bis 20 Uhr. Danach löschen sie nacheinander und hinterlassen ein wohlig-warmes Gefühl in der gar nicht mehr so bedrohlich wirkenden Dunkelheit.